AW: Einsteigerwissen für bessere Bilder
Thema: GROSSES 1X1 DER BILDOPTIMIERUNG
Auflistung einer sinnvollen Reihenfolge von Bearbeitungsschritten für die Bildoptimierung
Dieser Beitrag ist im Prinzip die Fortführung des
Kleinen 1x1 für Digibildbearbeitungs-Anfänger. Da sich das
Große 1x1 an Fortgeschrittene wendet, ist die Auflistung entsprechend knapper gehalten.
- RAW-Konvertierung in ein gängiges Bildformat, bei Tonwertproblemen in 16 Bit
- Hot- und Stuckpixel automatisch entfernen lassen
- Verlustfreies Drehen in 90°-Schritten
- Objektivbedingte Fehler korrigieren: Verzerrungen, chromatische Aberration
- Drehen zum Geraderichten
- Perpektivisch Entzerren
- Beschneiden
- Skalieren (- sofern das Ziel für das Bild eindeutig ist. Meistens bedeutet es Verkleinern.)
- Retusche und Rote Augen korrigieren
- Kontrast-Automatik - Spreizung der Tonwerte, damit möglicher Dynamikumfang besser ausgenutzt wird. Bezüglich Anwendungsstärke immer Histogramm beachten, auch bei Folgeschritten bis zum Schärfen 15.
- Weißabgleich (wird von 13. vorgezogen, weil so ggf. Schritt 12. nicht Farbwerte wegen starker Farbkanalüberbelichtung beschneidet)
- Tonwertkorrektur (also Helligkeit und Kontrast)
- Farbkorrektur
- Farbsättigung
- Schärfen
- Entrauschen (kann auch vor 4. sinnvoll sein, weil dann noch das originale Rauschmuster vorhanden ist und viele Entrauschprogramme für diverse DigiCams fertige Parametersets bieten)
- Montagen
- Retusche
- Rahmung
- Bildbeschriftung
Wichtig: Nie mit den Originalen arbeiten. Zwischenspeichern in einem verlustfreien Format wie TIFF, PNG oder BMP.
Metadaten - EXIF, IPTC, JPEG-Kommentar - wird man entweder ganz am Anfang oder am Ende der Optimierung eingeben oder bearbeiten.
Sonderbearbeitungen wie Entfernung von Seidenrasterstörungen beim Scan von Seidenrasterfotos oder Entfernung von Leinenstruktur bei Gemäldefotografien führt man vor
5. durch.
Stereobilder - egal, ob Anaglyphen oder Kreuz-/Parallelblick erstellt man mit fertig bearbeiteten Bildern. Panoramen sollten dagegen mit den Originalbildern erstellt werden und statt dessen das fertige Panorama optimiert.
Fotomontagen erfolgen auch am besten nach der Optimierung. Die zu montierenden Bildteile sollten ebenso schon optimiert sein. Kreative Bildveränderungen z.B. künstlerischer Art sind auch nur am fertig optimierten Bild sinnvoll.
Wer sehr
viele Bilder optimieren muß oder will, z.B. die Ergebnisse eines Urlaubs, kann kaum alle Bilder individuell nach obiger Liste optimieren. Hier empfiehlt sich der Einsatz einer leistungsfähigen
automatischen Bildoptimierung. Dazu gehören Algorithmen wie Xe847, I2e oder Perfectly Clear. Damit holt man zwar nicht das letzte Quentchen Qualität heraus, aber besser als nichts ist es bei weitem.
Gruß,
Ralf