Kleiner Kurs für richtiges Schärfen

ralfeberle

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#1
Hallo!

Hier eine Anleitung zum richtigen Schärfen von Digitalfotos je nach Weiterverwendungszweck. Als Beispiel dient uns ein Bild eines Blitzes der am Montag, 16.6.2003 während der über Deutschland hinwegziehenden Gewitterfront in einen Wald einschlug. Das Bild wurde knapp zwei Minuten belichtet, was auftretende Hotpixel erklärt.

1. Bild


Erfolgte Nachbearbeitung:
- Größe auf halbe Seitenlänge reduziert
- Daraus Ausschnit von 640x480 Pixeln gewählt


2. Bild


Erfolgte Nachbearbeitung:
- Aufhellung per Farbkurven


[table]3. Bild|4. Bild|5. Bild
|
|

Ausschnitt ungeschärft{br}{br}{br}{br}{br}{br}|Ausschnitt geschärft (RGB 100){br}für Betrachtung am Bildschirm.{br}Sinnvoller RGB-Schärfe-Bereich{br}bei diesem Beispiel ca. 80-120{br}{br}{br}|Ausschnitt geschärft (RGB 200) für Belichtung/Druckerausgabe. Hier{br}sieht man bereits neu entstandene{br}Kantengrenzen (fast schwarze Grenz-{br}linie zwischen Blitz und Hintergrund).{br}Für Bildschirmausgabe überschärft![/table]

Weitere Detailinfos zum Schärfen an sich und Erklärung verschiedener Verfahren siehe Thema: Schärfen

Weitere Beispiele sind zu sehen unter FixFotos Tonwert-Manipulationen (Vorsicht: 1,8 MB groß!)

Gruß,

Ralf
 

ralfeberle

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#3
Hallo!

Eine Aktualisierung und grober Anwendungstip:

Wann welches Schärfungsverfahren anwenden?
  • Verformen braucht viel höhere Werte als Helligkeit und RGB. Es produziert keine künstlichen Kanten bzw. überbetont nicht siehe o.g. Beispiel mit dem Blitz. Dafür kann es feine Strukturen evtl. verdecken. Ein Teil wird scharf, ein kleinerer kann verschwinden. Das liegt an der Bildverschiebung.
  • Helligkeit erhält sehr gut die Farben, produziert nicht so schnell weiße Flächen an feinen Strukturen wie Blätter und Gras. Produziert neue Kanten, aber gut beherrschbar.
  • RGB wenns richtig stark geschärft werden soll/muß, z.B. gut für den Ausdruck (zum Drucken s. Info unter obigem ersten Link). Hier können Konturen überbetont werden, also genau hinsehen bei der Einstellung. Die Einzelfarbenschärfung kann in Spezialfällen genial sein.
  • Kanten schärfen: vermeidet Konturen-Überbetonung, schärft aber nur dort gut, wo es Kanten gibt. Das heißt, Hell-Dunkel-Kanten werden geschärft, Farbkanten mit Farben ähnlicher Helligkeit praktisch nicht. Daher gibts in nur leicht strukturierten Flächen kaum Wirkung. Rechenintensiv und deshalb langsam.
  • 3D-Schärfe: Eine nur in FF vorhandene Schärfungsmethode, die immer einsetzbar ist, da sie relativ tolerant gegenüber 'Treppchenbildung' an schrägen Kanten ist und daher nicht so leicht überschärft wirkende Bilder erzeugt. 3D heißt sie deshalb, weil sie Objekte plastischer wirken läßt.
Fazit: Die beste Schärfe ergibt sich mehr denn je durch eine Mischung aus mehreren Verfahren! ;)

Gruß,

Ralf

PS. Das in FF neuere USM Schärfungsverfahren mit der separaten Regelbarkeit von Radius, Schwellenwert (bei FF Level genannt) und Stärke sowie Anwendbarkeit auf einzelne RGB-Farbkanäle wurde nicht aufgeführt. Ich denke, für dessen Anwendung ist einiges EBV-Wissen notwendig - und wer darüber verfügt, braucht auch hier keinen Anwendertip mehr.

PPS. Und hier von mir der Geheimtip schlechthin für ultraknackscharfe Bilder ohne Überschärfung: Wer seinen Bildern mit Kanten schärfen oder 3D-Schärfe den letzten Schliff gegeben hat, sollte abschließend noch leicht mit Verformen nachschärfen, dabei genau das Bild betrachten. Es lassen sich meist feinste Details ausgezeichnet herausarbeiten. Hautpartien bei Portraits würde ich allerdings vorher ausmaskieren. ;)
 
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#4
AW: Kleiner Kurs für richtiges Schärfen

Dankeschön :) vor allem für das PPS! Habe es gerade ausprobiert an einem Bild, das - wie ich dachte - schärfemässig schon ausgereizt ist. Es war tatsächlich noch zu verbessern.
 

petrili

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#6
AW: Kleiner Kurs für richtiges Schärfen

Hier wird es mit sicherheit einige geben die ordentlich mit fixfoto umgehen können aber was Ralf hier so in seinen Posts schreibt ist einfach der absolute Wahnsinn und für einen Laien "noch"schwer zu verstehen.Hab aber gerade sein Profil gelesen und scheint so als hätte er schon länger was mit de rMaterie zu tun!:)ERWISCHT Nein spass bei Seite.Ist schon klasse was du bzw was man mit dem Programm so machen kann wenn ma nes denn nur komplett verstehen würde aber dazu ist wohl auch einiges an Theorie erforderlich!Mal angenommen wir nehmen ein stink normales foto was auf den ersten blick gut aussieht und es wird einmal von dir und einmal von mir bearbeitet,da frage ich mich ob die unterschiede so deutlich sind wie ich es fast befürchte oder ob meine "stumpfen"augen überhaupt in der Lage sind Feinheiten zu erkennen die für einen "Profi"sofort ins Auge fallen!
 

m.s

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#7
AW: Kleiner Kurs für richtiges Schärfen

Stell doch mal ein von dir optimiertes Bild in die Optimierbilder. Und dann verlinke noch das Original und freue dich auf die Antworten. So kannst du am Ehesten lernen, worauf du achten darfst.
 

petrili

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#8
AW: Kleiner Kurs für richtiges Schärfen

Stell doch mal ein von dir optimiertes Bild in die Optimierbilder. Und dann verlinke noch das Original und freue dich auf die Antworten. So kannst du am Ehesten lernen, worauf du achten darfst.
Du bringst mich wieder ins Schwitzen...:)wo find ich das denn hier?oder soll ic hsie über z.B Picassa hierher verlinken?
 
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